ZEIT. RAUM. BLENDEN.
oder die verschränkte Raumzeit.
Wir teilen die gleiche Realität und sind dennoch versunken in unserer eigenen Geschichte. Die Welt um uns findet statt, ohne dass wir darin stattfinden. Der Raum in der Zeit. Die Zeit im Raum. Eins.
Der Augenblick eingefangen, bildhaft durch Räume in der Zeit projiziert,
Bewegung und Geschwindigkeit steigt scheinbar aus den Bildern empor.
Augenblicke werden so ineinander verwoben, dass man mehrere Zeitlinien plötzlich gleichzeitig erfassen und somit die Illusion von Raum und Zeit entlarven kann. Für einen kurzen Augenblick wird man erinnert, dass jedes Festhalten des Seins ein Schein und jeder scheinbar dahinschwindende Augenblick das Sein ist. Marion Osmanns Bildweberei (Kunst) führt ins Staunen und in die Stille. Das Staunen ist das was uns erkennen lässt und erinnert an längst Vergessenes.
Für einen Moment die Hektik des Alltags vergessend, finden wir uns auf einer Reise. Unbeobachtet, im eigenen Tempo erforschen wir den ewigen Wandel, be-gegnen wir uns in einer Liebelei durch Raum und Zeit, um dann den Hauch dieser wundersamen Objekte als Träume auf unserer Haut zu spüren.
Lassen wir uns ein auf das Tête-à-Tête mit dem Unbekannten, erwartet uns vielleicht ein vertrauter Kuss.
VOYAGE DE RÊVE | EINE TRAUMREISE | PALAIS ROHAN
BERLIN, D 2014
SIE IST WIEDER IN BERLIN. SIE KENNT DIE STADT UND TROTZDEM IST ALLES HIER NEU. SIE IST IN EINE WELT HINEINGESCHLÜPFT, WELCHE IHR SELTSAM VERTRAUT ERSCHEINT. UND IN WAHRHEIT IST SIE DOCH GANZ UNVERMUTET DORT HINEINGEFALLEN. ES IST ALS WÜRDE PLÖTZLICH EINE SEHNSUCHT ERFÜLLT WERDEN. EIN STÜCK VON EINEM LEBEN, WELCHES SIE SELBST NICHT LEBEN KONNTE, IST MIT EINEM MAL DA, ZUM GREIFEN NAH. ES IST DAS LEBEN EINER ANDEREN FRAU. SIE SAGT, DASS ES IST, ALS WÜRDE SIE EIN BUCH AUFSCHLAGEN UND IHRE GESCHICHTE LESEN, EINEN FILM ÜBER SICH SELBST SEHEN, SIE HAT NIEMALS SO GELEBT, HÄTTE SIE SICH AUSSUCHEN KÖNNEN, DANN HÄTTE ES GENAUSO AUSGESEHEN.
SIE KANN EINTAUCHEN IN DIESES LEBEN,
SIE KANN IHM NACHSPÜREN UND ETWAS IN IHR WIRD DADURCH GANZ, WIRD HEIL.
Text: Felice Gallé